Im Grenzbereich der Fotografie - eine umfassende Werkschau
Eine umfassende Werkschau erforscht in Köln ein facettenreiches Porträt des Künstlers Herbert Döring-Spengler, dessen Arbeiten die Grenzen traditioneller fotografischer Techniken seit den 1970er Jahren uneingeschränkt ausloten.
Zentrum der Ausstellung bilden seine experimentell bearbeiteten Polaroid-Fotografien. Durch bewusste physikalische Eingriffe, etwa Knickungen, thermische Manipulationen sowie der Auflösung einzelner Trägerschichten, entstehen Werke, deren Bildsprache sich von klassischen Fotokonzepten emanzipiert und malerische Qualitäten entwickelt.
Ergänzend zu großformatigen Art Prints entfaltet auch Döring-Spenglers Serie der „Diazetten“ eine kritische Auseinandersetzung mit zeitgenössischen visuellen Narrativen: Schichten überlagerter Zeitungsbilder und Textfragmente verschränken sich dialogisch zu pointierten Neudeutungen gesellschaftlicher Zusammenhänge.
Die Ausstellung beleuchtet zentrale Werke seines Schaffens und gewährt mittels eines erstmals präsentierten Video-Interviews vertiefte Einblicke in die technischen sowie gedanklichen Dimensionen der fotografischen Position Döring-Spenglers. So vermittelt sich ein prägnantes Bild des Künstlers als stetiger Grenzgänger zwischen Ästhetik und Technik, der gesellschaftliche Beobachtung mit individueller, kreativer Verantwortung verbindet.