Rote Villa
Das Gelände der heutigen „Roten Villa“ bildete einst die östliche Bastion der Burg. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf dem Grundstück der heute zu sehende Prunkbau errichtet. Gerüchten zufolge, mussten für den Bau 40.000 Schubkarren Ziegelschutt in das zu der Zeit bestehende Sumpfgebiet geschüttet werden. Nach der Nutzung als Wohnhaus ging die Villa 1937/1938 in den Besitz der NSDAP über. Ab diesem Zeitpunkt fungierte das Gebäude als eine von 12 Gau-Bräuteschulen im Dritten Reich. Die SS (Schutzstaffel) schrieb während des Nationalsozialismus eine Heiratsgenehmigung aller SS-Angehörigen zwingend vor. Voraussetzung für die Frauen war die Teilnahme an 4-6-wöchigen Kursen in der Bräuteschule. Dort sollten sie nach der nationalsozialistischen Ideologie auf den Beruf der Hausfrau und Mutter vorbereitet werden. Neben Koch, Näh und Waschkursen standen allerdings auch Rassen- und Vererbungslehre im Sinne des Dritten Reiches auf dem Lehrplan.
Seit 1946 ist die Villa wieder in Privatbesitz und wird als Wohnhaus genutzt.