Dialog zwischen Zeitlichkeit und Wahrnehmung
Die Ausstellung „Objects in the Mirror“ vereint Fotografien von Alwin Lay und malerische Werke von Markus Saile in den Räumen einer spannungsvollen Präsentation. Sie thematisiert die fragile und subtile Dimension der Zeitlichkeit und weckt das Gefühl eines eingefrorenen Moments, der bereits vergangen scheint und dennoch spürbar präsent bleibt. Wie der titelgebende Hinweis „Objects in the mirror are closer than they appear“ aus US-amerikanischen Rückspiegeln mahnt, ist gerade das vermeintlich Fernliegende oft überraschend nahe – eine Metapher für Kommunikation über Wahrnehmung, Erinnerung und Reflexion.
Lay und Saile erschließen mit ihren unterschiedlichen Techniken und der jeweils eigenen künstlerischen Sprache ein gemeinsames gedankliches Terrain. Während Lay mit Fotografien arbeitet, die Momentaufnahmen präzise fixieren und zugleich hinterfragen, operiert Saile mit seiner Malerei an der Grenze zwischen abstrakter Ahnung und konkretem Erinnerungsbild. Diese künstlerische Gegenüberstellung wirft komplexe Fragen nach der Authentizität von Wahrnehmungen und deren subjektiver Verarbeitung auf. Indem die Ausstellung bewusst Parallelen zwischen beiden künstlerischen Positionen zieht, fordert sie Betrachtende zur kritischen Reflexion über eigenes Sehen und Erleben heraus. Somit wird „Objects in the Mirror“ nicht nur eine Gegenüberstellung künstlerischer Positionen, sondern ein intensiver Diskurs über Wahrnehmungsmechanismen, Realitätssicht und die Flüchtigkeit des Vertrauten.