Meisterwerke des Blau-Weiß-Porzellans in Köln
Unter dem Titel „Mythos Ming“ präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln eine Ausstellung, die sich der kunsthistorischen und technischen Entwicklung des Blau-Weiß-Porzellans während der chinesischen Ming-Dynastie widmet. In rund 80 ausgewählten Exponaten aus Museo-eigenen Beständen, Dauerleihgaben der Peter und Irene Ludwig Stiftung sowie Leihgaben weiterer Kölner und niederländischer Museen und herausragender deutscher Privatsammlungen werden sowohl künstlerische Verfeinerung als auch globalhistorische Zusammenhänge nachvollziehbar gemacht.
Eines der bemerkenswertesten Stücke ist eine mit Schmelzfarben verzierte Blau-Weiß-Schale, die der Kölner Domherr Graf Eberhard von Manderscheidt von einer 1583 erfolgten Pilgerreise aus der Türkei mitbrachte und später stilvoll mit Silber fassen ließ. Diese Schale gilt heute als frühestes gesichertes Ming-Porzellan in Deutschland und verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise die frühen Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen, in denen das Rheinland bereits damals eine zentrale Rolle spielte.
Thematisch spannt die Ausstellung dabei einen vielschichtigen Bogen von ästhetischen Fragestellungen hin zu sozial-ökonomischen Verflechtungen und verdeutlicht, wie der kulturelle Austausch zwischen Europa und China bereits im 16. Jahrhundert Impulse für regionales Kunstverständnis und internationales Wissen gab.