Das Diözesanmuseum beherbergt eine umfangreiche Sammlung sakraler Kunst des 10. bis 20. Jahrhunderts.
Das Diözesanmuseum wurde in den 1970er-Jahren über den Gewölben des mittelalterlichen Bischofspalasts nach Plänen des bekannten deutschen Architekten Gottfried Böhm errichtet. Die Dauerausstellung zeigt normalerweise etwa 1000 Exponate sakraler Kunst des 11. bis 20. Jahrhunderts.
Besonders hervorzuhebende Objekte sind neben Skulpturen, Gemälden, Goldschmiedearbeiten und Paramenten die romanische Imad-Madonna (11. Jh.), eine der ältesten großfigurigen Darstellungen der thronenden Madonna in der abendländischen Kunst, sowie der Tragaltar des Rogerus von Helmarshausen (Anfang 12. Jh.), ein Meisterwerk romanischer Goldschmiedekunst von internationalem Rang, und der vergoldete Schrein des heiligen Liborius (1627). Die alten Gewölbe des Palastes von Bischof Meinwerk (1009 bis 1036) im Untergeschoss des Museums dienen heute als Domschatzkammer.
Neben einem umfangreichen museumspädagogischen Programm für Erwachsene und Schulklassen werden offene Kreativkurse für Kinder angeboten. Zudem veranstaltet das Museum regelmäßig Sonderausstellungen zu wichtigen Themen aus allen Bereichen christlicher Kunst und Kultur.
Sonderausstellung vom 28.03.-31.09.2025:
"Before the wind - Der letzte Gesang der Sirene"
Leichte Brisen, schnelle Böen, brausende Stürme – in der neuen Ausstellung im Diözesanmuseum Paderborn dreht sich alles um den Wind. Dafür werden jahrhundertealte Kunstwerke der Museumssammlung mit zeitgenössischer Kunst kombiniert: Skulpturen, Videos, Musik- und Soundstationen des Künstlerinnenduos Baumann-Brieske (Bern/Berlin) lassen das Naturphänomen mit seinen zeitlosen Zyklen von Werden und Vergehen in der Ausstellung lebendig werden. Sei es als natürliche Ressource oder als Bedrohung, warm oder eisig, wohltuend oder lästig – Wind wird in unserer heutigen Gesellschaft immer bedeutender.
„Before The Wind“, kuratiert von Christiane Ruhmann, ist sowohl Ausstellung als auch vielschichtige Performance. Eine große audiovisuelle Inszenierung der Künstlerinnen im September (20.9 /21.9.2025) ist ein Höhepunkt des Programms – mit Live-Video, Stimme, Live-Elektronik und Chor, eigens konzipiert für die besondere Architektur des Diözesanmuseums Paderborn mit seinen aufsteigenden Ebenen. Mit dabei ist die Mädchenkantorei des Paderborner Doms, für sie komponiert Sängerin und Klangkünstlerin Franziska Baumann Stimmmaterial, das gemeinsam mit dem Chorleiter Patrick Cellnik erarbeitet wird. Die hohen Mädchenstimmen gehen zusammen mit Baumanns immersiver Stimmkunst eine Beziehung zu den weiblichen Figuren der Sirenen und zum Klang des Windes ein. So entsteht ein konzertantes Erlebnis, bei dem sich die musikalische Perfomance mit der Videokunst von Claudia Brieske verbindet.
Die Künstlerinnen Claudia Brieske (Medienkünstlerin und Video-Szenografin) aus Berlin und Franziska Baumann (Stimmkünstlerin und Komponistin) aus Bern (CH) entwickeln seit 2007 Stimminszenierungen mit virtuellen Bildräumen. Ihre Arbeit präsentiert sich auf Bühnen sowie im Innen- und Außenraum.