Die Halde Schwerin mit ihrer riesigen Sonnenuhr ist ein absoluter Blickfang. Wer den Gipfel - den höchsten Punkt Castrop-Rauxels auf 151 Metern - erklimmt, wird mit einer wunderbaren Aussicht über das Ruhrgebiet bis nach Dortmund belohnt. Dabei fällt auch das am Fuße der Halde liegende Feld mit modernen Windrädern ins Auge, die das Landschaftsbild und die Geschichte dieses besonderen Ortes prägen.
Von der Abraumhalde zum Landschaftskunstwerk
Die Halde Schwerin verbindet auf beeindruckende Weise Geschichte, Kunst und moderne Technik und ist ein beliebtes Ziel für Ausflüge. Ihre besondere Gestaltung und der beeindruckende Ausblick machen jeden Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis. Nach der Schließung der Zeche Graf Schwerin, die die Halde bis 1967 zur Lagerung ihres Abraumes nutzte, hat sich hier als Teil der Route der Industriekultur ein beeindruckendes Landschafts- und Kunstwerk entwickelt.
Die überdimensionale Sonnenuhr
Die große Sonnenuhr des bekannten Künstlers Jan Bormann, die seit 1993 auf dem Gipfel thront, ist das zentrale Highlight. Sie besteht aus 24 Edelstahlstelen, die im Kreis angeordnet sind und die Ortszeit anzeigen. Das sogenannte Geokreuz, das durch vier Treppenaufgänge präzise die vier Haupthimmelsrichtungen markiert. Die Aufgänge zur Spitze der Halde bestehen aus Stahlbrammen, Eisenbahnschienen, Holz und Eisenbahnschwellen. Dieses Kreuz symbolisiert die Verbindung von Natur und Industrie und bietet Besuchenden nicht nur einen einzigartigen architektonischen Eindruck, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Geschichte des Ruhrgebiets.
Internationale Bauaustellung Emscherpark
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscherpark wurden weitere Kunstwerke und Landschaftselemente hinzugefügt. Trockenmauern, Baum- und Heckenpflanzungen sowie ein Holzkunstwerk fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Ein Wassertempel aus Bergbaumaterialien am Fuße der Halde rundet das kunstvolle Ensemble ab.
Von der Kohle zur smarten Windkraft
Neu hinzugekommen sind die Windräder, die mit ihrer nachhaltigen Energiegewinnung das Bild der Halde modernisieren. Bereits 1992 setzte der Landwirt Wilhelm Kremerskothen mit einer ersten Windkraftanlage einen Meilenstein, die mit Fördermitteln von Bund und Land finanziert wurde und noch im selben Jahr ans Netz ging. Trotz anfänglicher Herausforderungen wurde die Halde 1995 zur ersten offiziellen Windvorrangfläche im Ruhrgebiet.
Pioniergeist in Castrop-Rauxel
Getragen von einer engagierten Bürgerinitiative entstand 1999 eine weitere Anlage, die zeigte, dass erneuerbare Energien wirtschaftlich tragfähig sind. 2016 folgte das größte Windrad auf der Fläche, das die Stadtwerke Castrop-Rauxel errichten ließen. Es steht für die lokale Energiewende, symbolisiert die nachhaltige Entwicklung der Region und unterstreicht die Bedeutung der Halde Schwerin als Standort für die lokale, smarte und nachhaltige Stromerzeugung.