Attraktiver Turmbahnhof: historisch & zentral
Als der Zug am 10. September 1964 in Köln-Deutz einfährt, wartet ein Spalier aus Blaskapelle, Fotografierenden und Amtsträger*innen auf dem Bahnsteig. Auf wen? Auf Armando Rodriguez de Sá – als er aussteigt, ahnt er noch nicht, dass er in diesem Moment zum Symbol wird: als offiziell einmillionster Gastarbeiter in Deutschland. Der Portugiese erhält Nelken, ein Zündapp-Moped – und einen Platz in der Geschichte.
Der Deutzer Bahnhof war oft Bühne solcher Momente. In den 1920er-Jahren strömten internationale Gäste durch Deutz zur neu gegründeten Kölner Messe. Im Zweiten Weltkrieg Ziel alliierter Bombenangriffe, wurde der Bahnhof später rasch wieder aufgebaut – und diente in der Nachkriegszeit auch US-Soldaten als Tor zur Stadt. Heute ist der Bahnhof Köln Messe/Deutz nach wie vor ein großer Verkehrsknotenpunkt – und der zweitwichtigste Bahnhof in Köln.
Perfekte Lage: Messe, Altstadt und Rhein in Laufweite
Kommst du am Bahnhof Köln Messe/Deutz an, stehst du fast schon mitten im Kölner Geschehen: Direkt gegenüber liegt das weitläufige Gelände der Koelnmesse, eine der größten und bekanntesten Messen Europas – jährlich angelockt werden Millionen Besucher*innen auf internationalen Messen, Konzerten und Events.
Nur wenige Schritte entfernt gibt es die
LANXESS arena – Deutschlands größte Multifunktionshalle – mit spektakulären Shows, Sportevents und Konzerten.
Über die
Hohenzollernbrücke, die berühmte Eisenbahnbrücke mit ihren zahllosen Liebesschlössern, erreichst du in einem kurzen Spaziergang
Kölner Altstadt und
Kölner Dom. Die
Rheinuferpromenade bietet Raum zum Flanieren und bietet schöne Panoramablicke auf die Kölner Skyline.
Rund um den Bahnhof: Architektur, Kunst und Kulinarik
Nicht nur der Bahnhof selbst ist sehenswert: Im direkten Umfeld finden sich architektonische und kulturelle Highlights. Das
KölnTriangle, ein moderner Büroturm mit spektakulärer Aussichtsplattform, bietet dir einen formidablen 360-Grad-Blick über Köln – als perfekter Foto-Spot. Im Bahnhofsgebäude und in der Umgebung gibt es Cafés, Bäckereien und Imbisse.
Hast du Lust auf Kunst und Geschichte, findest du nur einen Spaziergang über die Severinsbrücke entfernt das
Deutsche Sport & Olympia Museum oder das
Schokoladenmuseum direkt am
Rheinauhafen. So wird der Deutzer Bahnhof zum idealen Ausgangspunkt für deine Entdeckungen abseits klassischer Touristenpfade.
Turmbahnhof Köln Messe/Deutz: Anbindung an ICE
Köln Messe/Deutz ist nicht nur architektonisch besonders, sondern auch verkehrstechnisch raffiniert: Dank einer eigenen Gleisanlage ist der Bahnhof direkt an die ICE-Fernstrecken angebunden – ohne einen nötigen Umweg über das vielbefahrene Nadelöhr der Hohenzollernbrücke.
Seine besondere Struktur verdankt er seiner Geschichte: Zwei Bahnlinien kreuzen sich auf unterschiedlichen Ebenen – typisches Merkmal des Turmbahnhofs. Schon im 19. Jahrhundert trafen hier zwei konkurrierende Eisenbahnunternehmen aufeinander: die Köln-Mindener und die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft.
Mit dem Bau der Dombrücke 1859 und dem Anschluss an den damaligen Centralbahnhof begann eine Phase ständiger Umgestaltungen. Erst die Verstaatlichung der Eisenbahnen 1913 brachte Ordnung.
Zur Architektur: wie ein französisches Barockschloss
Als zweitwichtigstes Bahndrehkreuz Kölns verbindet der Deutzer Turmbahnhof Nah- und Fernverkehr. Das Empfangsgebäude mit seiner imposanten Kuppel wurde 1912/13 nach Plänen von Hugo Röttcher erbaut: barocke Opulenz trifft klassizistische Eleganz, inspiriert von französischen Schlössern. Durch den Bau als Turmbahnhof verlaufen zwei Bahnlinien auf verschiedenen Ebenen – oben die Ost-West-Strecke, „Deutz-Hoch“, unten die Nord-Süd-Verbindung, „Deutz-Tief“.
Nach einer umfassenden Sanierung 2009/2010 strahlt das historische Bauwerk wieder in altem Glanz. Mit 2009 erfuhr auch der denkmalgeschützte Bahnhofsvorplatz – der Ottoplatz – eine attraktive Umgestaltung.