1886 wurde der inmitten der Stadt errichtete 40 m hohe Wasserturm in Betrieb genommen. Er diente als Wasserspeicher und sorgte zugleich für den nötigen Druck im Rohrnetz.
Die technische und architektonische Konstruktion wurde von Prof. Otto Intze, einem bekannten Wasserbau-Ingenier ausgeführt. Durch Rohrleitungen war der 40 Meter hohe Turm, der als Wasserspeicher diente, mit dem Alten Wasserwerk an der Lippe verbunden. 1923 wurde anstelle eines ursprünglich geplanten zweiten Turms aus Kostengründen nur ein zweiter Behälter unterhalb des ursprünglichen Behälters eingebaut und war damit ein technisches Kuriosum. Als er 1979 außer Betrieb genommen wurde, hatte er – abgesehen von kriegsbedingten Unterbrechungen – 93 Jahre seine Aufgabe als wichtiges Glied in der Wasserversorgung Wesels erfüllt.
Seit 1987 ist der Wasserturm im Stadtzentrum technisches Denkmal und Bestandteil der Route Industriekultur. Unter dem Motto "Kunst im Turm" werden seit 1991 wechselnde Ausstellungen durchgeführt. Ganz aktuell wird der Wasserturm als "Dritter Ort" unter der Förderung für kulturelle Orte der Kultur und Begegnung im ländlichen Raum weiterentwickelt.