Wanderparkplatz Groner Allee, Ibbenbüren
Wanderparkplatz Groner Allee, Ibbenbüren
Ab dem Parkplatz begleitet der Wanderweg die Ibbenbürener Aa, dann rechts haltend das Südufer des Aasees. Wer mag, kann am Aasee-Beach die erste Pause einlegen oder wandert munter weiter und trifft an der Holzbrücke auf das „X“, das den Wanderweg X18 des Westfälischen Heimatbundes kennzeichnet. Dank ehrenamtlicher Wegemarkierer ist der Weg mit der „X“-Markierung „unverlaufbar“ und führt - wahlweise weiß gepinselt oder weiß-auf-schwarz geklebt - entlang der Aa auf flachen Wegen durch das malerische Aatal. Im Bocketal erreichen die Wanderer Deutschlands nordwestlichstes Mittelgebirge, nämlich den Teutoburger Wald, der schon im Aatal gleich einem Postkartenidyll am Horizont thronte. Der Teuto, früher auch als „Osning“ bezeichnet, entstand vor rund 60 Millionen Jahren durch tektonische Bewegungen, die neben einem Kalksteinkamm auch den Hauptkamm aus hartem Osning-Sandstein aufstellten. Wie gewaltig die Kräfte gewesen sein müssen, können die Wanderer erahnen, wenn sie steil bergan den Aufstieg auf den Klotenberg beginnen. Oben angekommen sollte man von der Bruchkante Abstand halten, denn hier geht es steil herunter. Die Osnabrücker Wand ist eine beliebte Kletterwand. Wenig später kommt mit dem Blücherfelsen einer der markantesten Felsen aus Osning-Sandstein in Sicht. Auch wenn der Stein nach dem damaligen Gouverneur von Westfalen benannt wurde, ist doch fraglich, ob der spätere Generalfeldmarschall Blücher tatsächlich einmal auf den Felsen stand. Nur wenige hundert Meter weiter können die Wanderer einen Panoramablick auf das nördliche Tecklenburger und Osnabrücker Land genießen.
Kurz innehalten sollten die Wanderer bei der Waldkapelle Maria Wegweiserin, die 1934 von der katholischen Jugend von Brochterbeck als Kapelle der Schönstatt-Bewegung erbaut wurde, einer geistlichen Erneuerungsbewegung innerhalb der katholischen Kirche, die 1914 von Pater Kentenich bei Koblenz gegründet wurde.
Immer dem „H“ nach
An der Kapelle folgen die Wanderer dem Weg nach Süden, bis sie kurze Zeit später auf den Hermannsweg treffen. Das weiße „H“ auf schwarzem Grund führt bergab nach Brochterbeck, stets im Blick auf der gegenüberliegende Seite ist der Schweinskopf, ein Höhenrücken mit dem Bodendenkmal einer Ringwallanlage aus vorgeschichtlicher Zeit. Vorbei an einem Obstlehrpfad mit alten Obstsorten geht es wieder bergan zum Königstein und Dreikaiserstuhl, dem alles überragenden Felsen im südöstlichen Teil der Dörenther Klippen, einem beliebten Kletterrevier, das[nbsp] durch die Bergfreunde Ibbenbüren betreut wird. Auch Nicht-Kletterer kommen hier auf ihre Kosten, hat man doch insbesondere vom Dreikaiserstuhl einen tollen Ausblick über das Bocketal bis nach Ibbenbüren. Der Hermannsweg folgt dem Kamm weiter durch den Wald nach Westen. Immer wieder laden zwischendurch Plätze zum Rasten ein, sei es beim Wetterpilz oder eine Bank. Ein kleines Rätsel gibt eine Rasthütte kurz vor dem Ehrenfriedhof auf. Keiner weiß, wer sie vor etwa 40 Jahren errichtet hat. Dank der Katholischen Kirche in Ibbenbüren und Brochterbeck, die im Rahmen der Firmvorbereitung 2021 die Rasthütte renoviert und neu gestaltet hat, finden die Wanderer hier Schutz vor Regen und Platz zum Rasten. Weiter führt der Weg zum Ehrenfriedhof, der an die schweren Kämpfe in den letzten Kriegstage zu Ostern 1945 erinnert, bei dem hunderte, vorwiegend junge Soldaten den Tod fanden.
Links abbiegend folgen die Wanderer dem „H“ und erreichen mit der „Almhütte“ eine der urigsten Einkehrmöglichkeiten im Teutoburger Wald. Einen Blick von der Aussichtsplattform sollte man sich nicht entgehen lassen. Diesen kann man wunderbar mit einer Getränkepause verbinden. Erholt geht es dann zum absoluten Höhepunkt der Tour, der Felsformation „Hockendes Weib“, um das sich eine tragische Sage rankt. Demnach handelt es sich um eine zu Stein gewordene Mutter, die ihre Kinder vor den herannahenden Fluten gerettet hat. Weiter führt der Hermannsweg bergab, kreuzt dann die Münsterstraße und steigt wieder durch einen Hohlweg bergan. Bei der Schutzhütte können sich die Wanderer kurz erholen, bevor sie rechts abbiegen und den Hermannsweg verlassen. Auf Waldwegen geht es langsam bergab und es kommen Felder und Wiesen in Sicht. Vom Waldrand aus haben die Wanderer noch einmal eine schöne „Fernsicht“ auf Ibbenbüren. Das Finale der Wanderung führt über die Groner Allee mit altem Baumbestand und herrlichem Kopfsteinpflaster bis nach knapp 16 Kilometern der Ausgangspunkt der Wanderung wieder erreicht ist.
An der Groner Allee, nahe der Ludwigkirche, befindet sich ein kostenloser Wanderparkplatz, der optimaler Startpunkt zu zahlreichen Radtouren und auch für diese Wanderung ist.
Dieser Tourentipp von gut 16 Kilometern Länge ist mit „X“ und „H“ ausgeschildert und verläuft auf Waldwegen, asphaltierten Nebenstraßen und befestigten Wirtschaftswegen. Es sind etliche Höhenmeter zu bewältigen. Start und Ziel ist der Wanderparkplatz an der Groner Allee.
Die Tour bei Komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1316984403
Wanderparkplatz Groner Allee, Ibbenbüren
Wanderparkplatz Groner Allee, Ibbenbüren