In Höhe der Klosteranlage Haus Aspel beginnt die Tour und führt über Groin nach Empel. Von dort geht es am "Herkener Meer" vorbei in Richtung Haldern und zurück zum Ausgangspunkt.
Direkt am Anfang Ihrer Wanderung stehen Sie vor dem ersten Highlight, die Klosteranlage Aspel.
Haus Aspel ist ein Beispiel für Burgengeschichte in tausend Jahren. Die Burg Aspel gehörte zu den frühesten Anlagen im Rheinland.
Haus Aspel ist ein unregelmäßiger Gebäudekomplex, dessen Struktur allmählich und über Jahrhunderte hinweg aus gewachsenem Raumbedarf und erhöhtem Komfortanspruch der Bewohner entstand. An der Westseite des Klosters liegt das Aspeler Meer, das die Anlage dort seeartig umgibt.
Die Klosteranlage besteht aus der Motte (Turmhügelburg), der Klosterkirche und den Gärten mit der Parkanlage.
Motte
Die Burg Aspel gehörte zum hochmittelalterlichen Burgentyp der Motte. Ihr erhaltener ovaler Burghügel steht inmitten des Aspeler Meers. Wie die Burg ausgesehen hat, ist unbekannt. Im 19. Jahrhundert waren noch Fundamente einer Turmmauer und einer runden Zisterne sichtbar. Der Hügel ist bislang noch nicht durch Grabungen erforscht und heute dicht mit Bäumen bestanden. Er ist als Naturdenkmal geschützt.
Klosterkirche
Die dreischiffige Klosterkirche im Stil der Neugotik stammt im Kern aus dem 19. Jahrhundert und besitzt einige Wandmalereien aus der Zeit um die Wende des 19. zum 20. Jahrhundert. Die Kirche wurde in den 1950er Jahren nach Entwürfen des Bildhauers Ernst Rasche renoviert und neugestaltet.
Gärten und Parkanlage
Von dem barocken Park sind kaum noch Reste erhalten. In seinen Beeten nach französischem Vorbild wurde vornehmlich Obst und Gemüse angebaut. In einem kleinen Waldstück im ehemaligen Garten steht in der Nähe des einstigen Pförtnerhauses die Irmgardiskapelle. Sie wurde im Gedenken an das Rheinhochwasser des Winters 1925/26 in neobarocken Formen erbaut und am 29. Juni 1928 geweiht. Der kleine pavillonartige Bau erhebt sich auf einem achteckigen Grundriss und besitzt ein Sterngewölbe mit Oberlicht. Südlich der Kapelle findet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Klosterfriedhof.
Das Kloster kann in einer öffentlichen Führung besichtigt werden.
Auf dem Weg Ihrer Wanderung treffen Sie auf die Ruine einer Wasserburg, Haus Empel. Sie liegt in einem Naturschutzgebiet direkt am Empeler Meer, einem Altrheinarm und ist von Wassergräben umgeben.
Die Burg wurde erstmals 1240 urkundlich erwähnt und war ein befestigtes Haus mit Burgkapelle. Durch eine Stiftung des Burgherrn Lutzo von Hönnepel und seiner Frau konnten dort heilige Messen gelesen werden.
1598 wurde das Haus Empel von spanischen Soldaten besetzt, überfallen und gebrandschatzt. Wie die Burg Empel im Mittelalter ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Baugeschichtlich und archälklische Untersuchungen der seit dem Zweiten Weltkrieg nur noch bestehenden Ruine lassen vermuten, dass das zweigeschossige Haupthaus noch mittelalterlich war. Aus der Entstehungszeit stammte möglicherweise auch noch der sogenannte Heidenturm, der 1826 abgebrochen wurde.
Eine Ansichtszeichnung zeigt den Turm viereckig und die übrigen Gebäudeteile überragend. Da er auf der klevischen Katasterkarte von 1733 nicht eingzeichnet ist, kann es bedeuten, dass er entweder nicht frei stand, oder dass er erst nach 1733 erbaut wurde.
Der Rundturm mit sechsseitigem Pyramidendach, der an die Nordseite des Hauses anschloss, dürfte ebenfalls noch aus dem Mittelalter gestammt haben. Er lässt sich auf der Ansicht von 1751 erkennen.
Die übrigen Gebäudereste können heute wissenschaftlich nicht genau eingeordnet werden, da der Lageplan angeblich aus dem 18./19. Jh. nicht authentisch und nicht überprüfbar ist.
Die ungesicherte Ruine befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Es werden jedoch öffentlichen Führungen angeboten.
Aktive Wanderer sind recht herzlich eingeladen, in das ca. 4 km entfernte Städtchen Rees zu kommen. Die ca. 1.000 m lange Rheinpromenade und der historische Stadtkern laden, mit ihrer schön gelegenen Gastronomie zum Verweilen ein.