Schloss Erwitte

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Schloßallee 14, 59597 Erwitte

Burg/Schloss

Das einstige Stammschloss der Grafen von Landsberg ist heute der ideale Ort für unvergessliche Trauungen und großartige Events. Das historische Wasserschloss ist zudem Dienstsitz des Standesamtes Hellweg, dazu gehören die Kommunen Erwitte, Bad Sassendorf und Anröchte. Es liegt ruhig und dennoch zentral im Herzen von Erwitte. Zur Pfarrkirche St. Laurentius und zum Marktplatz sind es nur wenige Gehminuten. Die Umgebung des historischen Wasserschlosses bietet den idealen Rahmen für stimmungsvolle Feiern in malerischer Kulisse.
Die Außenanlagen sind öffentlich zugänglich. Die Innenräume sind durch die Nutzung als Boardinghouse, Eventlocation und Dienstsitz für das Standesamt Hellweg nicht frei zugänglich. Weitere Informationen und Buchung unter www.schloss-erwitte.de.

Das Schloß Erwitte wurde um 1600 im Stil der Weserrenaissance für die Adelsfamilie von Landsberg errichtet. Die erste schriftliche Urkunde, in der das Gelände und eine mittelalterliche Burganlage erwähnt sind, stammt aber schon aus dem Jahr 1273.
Das Wasserschloss diente den Grafen zu Landsberg zunächst als Wohnsitz. Später wurde es als Jagdschloss genutzt.

Die Familie zu Landsberg-Velen und Gemen veräußerte es Anfang des 20. Jahrhunderts. Von da an wechselte der ehemalige Adelssitz mehrfach den Besitzer und somit auch den Nutzungszweck. So wurde es in der Zeit des Nationalsozialismus zur Reichsschulungsburg umgebaut. Später diente es als Lazarett.

1949 ging das Schloss an die Josefsgesellschaft, die darin die erste Heil- und Schulungsstätte in Nordrhein-Westfalen eröffnete. Ab 1957 war das Areal dann als Graf-Landsberg-Kaserne im Besitz der Bundesrepublik Deutschland. Die Stadt Erwitte erwarb das Schloss im Jahre 1976 und setzte zunächst die Fassade grundlegend instand. Die Innenräume wurden als Wohnungen genutzt. Das unter Denkmalschutz gestellte Schloss ging 1985 in private Hände. Der neue Besitzer restaurierte nun auch die Innenräume grundlegend. Im Anschluss wurde es als „Hotel & Restaurant Schloss Erwitte“ betrieben. 2018 ging es in den Besitz der Volker Westermann Unternehmensgruppe über.

Die optimale Lage in malerischer Umgebung in Kombination mit einer sehr guten Verkehrsanbindung machen Schloss Erwitte zu einem perfekten Ort für unvergessliche Trauungen und großartige Events. Als ideale Ergänzung zur derzeitigen Nutzung ist das Schloss seit Sommer 2023 Dienstsitz des Standesamtes Hellweg, eine interkommunale Zusammenarbeit von Erwitte, Anröchte und Bad Sassendorf. Nun kann von der Anmeldung der Eheschließung über die standesamtliche Trauung bis hin zur Feier alles an einem Ort stattfinden. Selbstverständlich werden hier auch alle anderen Dienstleistungen eines Standesamtes angeboten.
 
Auf Fundamenten mittelalterlicher Vorgängerbauten wurde das Schloss im Renaissancestil errichtet. In Norddeutschland links und rechts der Weser entstanden zeitgleich mit Schloss Erwitte zahlreiche weitere Schlösser, Adelshöfe, Kirchen, Rat- und Bürgerhäuser. All diese Gebäude bestehen zumeist aus Sandstein, der hier abgebaut wurde, und weisen die gleichen stilistischen Merkmale auf, wie geschwungene, aufwändig verzierte Giebel im italienischen Stil. Die große Anzahl dieser Bauten im weiteren Raum rund um die Weser prägten den Begriff Weserrenaissance als eine Art Marke unter die sich auch das Schloss Erwitte stellen kann.

Das Schloss aus Sandstein besteht aus zwei Stockwerken auf einem hohen Kellergeschoss. Das imposante Satteldach wird durch unregelmäßig angeordnete Gauben unterbrochen. Gurtgesimse trennen die einzelnen Geschosse voneinander. Bei der Anfahrt von Westen über die mit Linden bewachsene Schloßallee wirkt das Gebäude symmetrisch Zwei gleichmäßig angeordnete durchgehende Erkervorbauten mit Ziergiebeln, das mit zwei Freitreppen ausgestattete wappengeschmückte Eingangsportal in der Mitte der Front und der regelmäßige Vorplatz mit einem kreisrunden Beet vor dem Portal verstärken diesen Eindruck. Von hier aus wird dem Betrachter nicht auf den ersten Blick ersichtlich, dass es sich um ein Wasserschloss handelt. Nähert man sich dem Schloss allerdings von der Ostseite ist der Eindruck ein völlig anderer. Hier prägen der vorgelagerte Schlossteich und der als Schlossgraben genutzte Brockbach das Bild eines typischen Wasserschlosses. Dominant ist an dieser Seite des Gebäudes der quadratische, dreigeschossige Eckturm mit barocker Haube im Nordosten. Beim frontalen Blick auf das Hauptportal ist dieser Turm interessanterweise gar nicht sichtbar. Die Zufahrt erfolgt von dieser Seite aus über eine mit Sandsteinmauern gefasste und mit Kopfsteinen gepflasterte Brücke durch ein schmiedeeisernes Tor, auf dem sich das Wappen von Erwitte befindet. Im rechten Winkel dazu verläuft zwischen dem Teich und dem Graben ein Fußweg, der ebenfalls mit Steinen gepflastert ist.

Die Innenräume des Schlosses sind großzügig und herrschaftlich angelegt. Die Einrichtung spiegelt einen zum jetzigen Nutzungszweck passenden, gelungenen Mix aus historischen und modernen Elementen wider. Der größte Raum ist der sogenannte Rittersaal. Er liegt im ersten Stockwerk direkt hinter der Eingangshalle und diente früher vermutlich repräsentativen Zwecken. Heute haben hier ca. 100 Personen Platz. Auch das Kellergewölbe ist zur Bewirtung von Gästen ausgebaut und bildet damit einen großartigen Rahmen für stimmungsvolle Feiern.

Das Schloss Erwitte ist im Übrigen nicht das einzige Schloss, das Erwitte aufzuweisen hat. Vom Eingangsportal in Richtung Südwesten blickend, sieht man das heutige Marienhospital. Dieses barocke Gebäude war ehemals das Schloss von Droste zu Erwitte und wurde um 1703 fertiggestellt. Durch Heirat gelangte es in die Familie von Hoerde. Die Witwe Kunigunde von Hoerde schenkte es 1860 der Pfarrkirche St. Laurentius zu Erwitte mit der Auflage, dort ein Hospital einzurichten. An das historische Gebäude wurden in den darauffolgenden Jahrzehnten mehrfach Erweiterungen angefügt.

Architektonisch handelt es sich um einen stattlichen Rechteckbau mit elf Fensterachsen. Die drei Fensterreihen in der Mitte bilden einen hervorstehenden Gebäudeteil mit einem barocken Eingangsportal. Im Inneren erinnert bis auf die Eingangshalle nichts mehr an die frühere Nutzung. Alles Räume sind für den heutigen Verwendungszweck gestaltet und eingerichtet.


icon-info Details

Auto: Navigation Erwitte 59597, Schloßallee 14
Bus: RLG Linien R61 Haltestelle Erwitte, B1/Am Markt und ca. 600 Meter Fußweg oder S60 Haltestelle Erwitte, Schlossallee ca. 500 Meter Fußweg

Parkplätze vorhanden
kein Eintritt möglich
immer geöffnet

Die Außenanlagen sind öffentlich zugänglich. Im Schloss befinden sich Diensträume des Standesamtes Hellweg, Trausäle, Veranstaltungsräume und Appartments. Daher kann das Schloss nur in Vebindung mit einem Ereignis besichtigt werden, das im Zusammenhang mit einem der vorgenannten Zwecke steht. Es wird gebeten diese Bestimmungen zu beherzigen.

Autor

Tourismus Kreis Soest
Hoher Weg 1-3
59494 Soest

Organisation

Sauerland-Tourismus e.V.

Lizenz (Stammdaten)
Heilbad Westernkotten GmbH